Bildgeschichten - Das Märchen hinterm Titelbild.

Party am Atomium.

Als wir davorstanden, war der Himmel gräulich, als wir herauskamen, blitzte er blau, so kam das Atomium auch viel besser zur Geltung, nachdem wir über Aufzug, Rolltreppen und rotlackierte Stufen alle zugänglichen Kugeln des stilisierten Eisen-Atoms (wer hat es nicht gewußt!?!) auf und ab von innen bewundert hatten und bei einer deftigen Bratwurst und einem Bier im Festzelt darunter saßen. Vor etwa fünf Jahren frisch poliert macht es Brüssel als per Eigenwerbung meist besuchtes europäisches Ding bestimmt mächtig stolz. Nagut.
Kauf zwei und schpar dabei, fast geschenkt kam uns also das Mini-Europa am Fuße des Kugelmonstrums, ein weiteres Hochlicht der Stadt, für alles mögliche berühmt, allerdings mit Brille betrachtet ziemlich in die Jahre gekommen und mehr unfreiwillig als willentlich komisch. Netto-Einzahler und sympathische alteuropäische Länder, allen voran das weite, schöne und mit sehenswerten Bauwerken gespickte Belgien, haben weit mehr zu zeigen als unsere östlichen Nachbarn, das weitflächige alte Europa ist aber trotz des großzügig ausgekippten Epoxidharzes und Polyesters äußerst putz- und renovierungsbedürftig.
Wen kümmert es, wozu ist all das Bier da.

[] Brüssel / 19. September 2010

Hansesail 2010.

Willkommen zur Hansesail 2010, wenigstens den bildlichen Impressionen derselben, jetzt da der Himmel grau und der Drang nach draußen gerade gebremst ist ergibt sich die Gelegenheit, ein paar Fotos an die digitale Wand zu nageln.
Soviele Masten sieht Rostock wahrscheinlich selten im Jahr, wie sie sich an den Molen wiegen, das Holz knarzend, die Taue ächzend, Schiffskörper reiben sich aneinander, während gleich daneben schauerlich duselig machende Achterbahnen ihre verrückten Bahnen ziehen und Fischbrötchen aller Arten den Besitzer wechseln, musikalisch untermalt von den Rockgrößen des Landes auf mehreren Bühnen entlang des Stadthafens - wenn man doch nur nie genug davon kriegen könnte!
Aber es is wie es is, eine Nacht in der Kajüte eines Segelschiffes ist mal was anderes, mit Motorkraft drei Stunden auf dem Fluß herumtuckern hat nicht soviel Ramontisches, aber trotz hartnäckig gegenteilig lautender Wetterbefürchtungen - dem Ei-Fon sei dank - war uns Hochsee-Erfahrenen ein traumhaft beleuchteter Abend beschieden, wovon die Fotos Zeugnis ablegen.

[] Rostock-Warnemünde / 14. August 2010

Sommer in KGD.

Erinnerung an meine Zigeunerzeit: Geschäftsklasse fliegen und sich ordentlich bedienen lassen, während die armen Schweine eine Reihe dahinter für alles extra berappen müssen, alles nur weil Holzklasse ausgebucht war auf den kurzen Strecken Berlin-Riga und Riga-Kaliningrad. Den Blick auf den Propeller gab es ab Riga dazu. Der lang vertraute Anblick des halbfertigen Flughafens begrüßt uns.
Am Ziel hatte sich schon der linde Wetterwechsel eingestellt, erfrischendes Klima und ein starkes Spiel in der WM am Dienstag, im Kropotkin, dem großen Restaurant im Keller des Europa-Centers ist alles voller Flachbildfernseher, da brannte dann auch zum Deutschlandspiel die Luft, was aber nicht half gegen das schlappe Spiel unserer Elf. Party im Zara! Soviel junges Volk tanzte bis in den Donnerstag hinein - wir gingen natürlich rechtzeitig nach Hause, Taxi hundert Rubel, nicht mehr!
Mit dem Trolleybus in die Stadt muß man übrigens nicht weiterempfehlen, quälend langsam und kann keinen Falschparkern ausweichen. Der Preis für eine Fahrt zehn Rubel.
Heute mittag ging es schon wieder zurück, die Hitze ist wieder da.

[] Kaliningrad / 08. Juli 2010

Out of Muelheim.

Keine Kunst, an der Ruhr zu wohnen, ohne an ihr zu erkranken. Wild wuchert das Grün, nun da das Wetter gen Sommer tendiert. Eng wird es auf dem Uferweg, aber da kein Geländer den Wasserblick verstellt, kann der Bedrängte notfalls ins Naß ausweichen. Einen Tag nach Entstehen der Bilder war der Wildwuchs selektiv gelichtet und die lautlose Rückeroberung der Promenade durch die heimische Flora in ihre Schranken gewiesen. Die ungesteuerte Renaturierung der Ruhrmetropole ist gestoppt.

[] Mülheim/Ruhr / 23. Juni 2010

Klassik mit Licht.

So richtig ist die dreitägige Pyromusikale noch nicht in der digitalen Presse angekommen. Der seiner Aufgaben enthobene Flughafen Tempelhof war am vergangenen Wochenende Schauplatz bombastischer Feuerwerke, die von klassischen Klängen der Berliner Philharmoniker begleitet wurden. Und trotz des riesigen Aufwandes hatte jeder einen Grund zum Meckern, kilometerlange Schlangen an den Bier- und Freßständen und natürlich an den Toiletten nahmen die Lust am erzwungenen Konsum - das Mitbringen jeder Art von Getränken wurde unterbunden. Die Flaschensammler am Eingang waren dankbar und hatten auch Kapazitätsengpässe.
Angesichts der Massen, die auf dem kargen Beton vor dem historischen Hangarbogen kauerten, statt sich auf den teuren Sitzplätzen die Sicht von der Musikerbühne versperren zu lassen, walzten wir mit dem ersten großen Schwung gen S-Bahnhof und ließen uns vom Flackern des letzten Feuerwerk den unebnen Rückweg erleuchten.

[] Berlin / 11. Juli 2009

Zwischen Sandburgen.


Gerade hat der Sommer begonnen, aber so wie er sich derzeit präsentiert, müssen die Schaufelkünstler der diesjährigen Sandsation in ständiger Furcht um die Früchte ihrer kreativen Arbeit leben, der Wind und die Regenschauer könnten sie ihnen vor der Zeit vom Baum des Erfolgs reißen. Aber eigentlich ist der Käse schon gegessen, die Gewinner stehen fest. Mein knuddeliges Lieblingsmotiv, ein paar sandgewordene Oompa Loompas die irgendwas mit Kommunikation darstellen sollen, hat es nicht aufs Treppchen geschafft.

[] Berlin / 24. Juni 2009

Zwischen den Wassern.


Eine Woche fern von Arbeit und Heimat, Urlaub auf dem platten Land, ich werde krähativ, das Wetter läßt sich davon garnicht beeindrucken, als wir auf den Fahrrädern gegen den erstarkenden Wind anstrampeln, fängt der Regen an und wir geben erstmal auf. Um etwas unabhängiger von örtlichen meteorologischen Unbilden zu sein, steigen wir ins Auto und fahren über die grüne Grenze ans Ijsselmeer zur Batavia-Werft. Nachdem sich um zehn, wie es mein Kollege M. richtig beigebracht bekam, der Tag gewaschen hatte und aus blauem Himmel dunkelgraues Wolkengemenge geworden war, standen wir im zugigen Wind auf dem Gerüst ums Gerippe des Kriegsschiffs De 7 Provinciën, das in der Schauwerft gefertigt wird und auch als wir in den Bauch der neuen Batavia hinabstiegen und die niedrigen Decks zwischen den mächtigen Eichenbalken inspizierten, konnte sich die Sonne nicht durchsetzen.
Nach einem Mittagessen in der Outlet-Burg Batavia Stad fühlten wir uns gewärmt und gewappnet, auf dem Damm über die Zuiderzee nach Enkhuizen zu fahren und durch die schöne Altstadt zu tingeln, aber für einen ausgiebigen informellen Stadtrundgang reichte unsere Muße leider nicht aus - allein das Zuiderzeemuseum mit all seinen Zweigstellen ist den Besuch wert. Nach einem Kaffee und einem Coupe met verse aardbeien en slagroom machten wir uns auf den Rückweg ins deutsche Grenzland und hofften auf besseres Wetter.

[] Lelystad & Enkhuizen / 27. Mai 2009

Kaliningrad im Mai.

Nach wiederholt schmerzlichen Erfahrungen mit den Pseudo-Direktflügen von KD Avia über München ging es doch wieder über RIX nach Kaliningrad. Doch hier war nur ein Tag Zeit für Arbeit und eine kurze Stadtbesichtigung zur Aktualisierung der alten Eindrücke.
Schon am nächsten Tag - also heute - ging es über SVO zurück nach Hause, Gelegenheit für ein paar Liebesgrüße aus Moskau. Im Gepäck wieder geräucherter Stör und Lachs vom Markt, Wurst und Dörrfisch. Die zwei Dosen Dorschleber haben sich irgendwie aus der Tasche gestohlen, sehr schade.

[] Kaliningrad / 13. Mai 2009

Hamburg, die Erste.


Moin. Zum ersten Mal in Hamburg.

[] Hamburg / 26. April 2009

Auferstanden aus Ruinen.


Ein erster Blick sollte dem Bürger gewährt werden, dabei war es doch schon der zweite! Im September nullsieben war das Neue Museum zu seinem Richtfest bereits teilweise zugänglich, es waren noch ein paar Kleinigkeiten zu tun, ich war da, aber einen Kommentar gab es damals nicht. Nur über Herrn Boteros Rundungen. Die Italienreise stand vor der Tür, ganz dicht. Gerade habe ich mich entschlossen, einen Nachtrag zu verfassen.
Erstaunlich jedenfalls, erstens, was da jahrzehntelang mitten in Mitte hinter Wellblechzaun und sattem Grün im Dornröschenschlaf lag, ärgerlich sogar, zweitens, was viele gewissenhafte Hände aus dem lange ignorierten Haufen Schutt gemacht haben. Die Ausführung - Konservierung statt Wiederaufbau - trifft nicht jeden Geschmack. Der schöne Niobidensaal scheint der einzige erhaltene Raum zu sein, aber auch die Reste der anderen lassen die Phantasie in die Zeit der Schwarzweißfotografie zurückwandern, die Schautafeln aus diesen Jahren geben einen vagen Eindruck des Museumszustandes, bevor die Bomben kamen. Noch zweihundertzweiundzwanzig Tage bis zur tatsächlichen Eröffnung, heißt es.

[] Berlin / 08. März 2009

Schlechte Fotos von Brüssel.

Die Zeit der Kurzreisen ist angebrochen, der Preis für den aktiven Ruhestand. Und das Dienstreisen will gelernt sein. Neben tagezehrenden Besprechungen, Telefonaten und Autofahrten bleibt meist nicht viel Zeit zum Gucken. Auch der Abend in Brüssel ohne Kamera taugte nicht für ein ausgewogenes Bild meines neuen Wirkungsfeldes. Nicht mal Manneken Pis hab ich gesehen. Aufgrund des ständigen dichten Verkehrs fährt man jedenfalls am besten mit dem Zug in die Innenstadt. Und auf dem Bahnhof achte man aufs Gepäck, sonst isses weg.

[] Brüssel / 05. März 2009

Wieder KGD.


Dank des Tags des Heimatverteidigers und der nicht täglichen Direktflugverbindung streunte ich am Montag auf dünnen Sohlen durch das frisch verschneite und wieder tauende Kaliningrad, zeigte unserem Dolmetscher einiges von der Stadt. Dafür half er mir mit gutem Rat für schmackhaften Borschtsch und beim Großeinkauf auf dem Markt - geräuchertem Stör und Lachs, Wurst und Speck, Wodka und Snacks. Es wird sich bald zeigen, ob das alles die Reise übersteht und beim Publikum ankommt.

[] Kaliningrad / 24. Februar 2009

Gesterntag, als der Trubel noch so ferne lag.


Draußen vor der Stadt hält sich Schnee und Eis länger. Wahrscheinlich hat immernoch keine einzige Feuerwehr irgendein Gewässer zur oberflächlichen Benutzung freigegeben, hier auf dem Ihlandsee hat das wohl weder Schlittschuhläufer noch Skilangläufer gestört, deren Spuren säumen den weißgedeckten See, und auch wir Männer wagen uns auf die verschneite Eisfläche. Papa testet die Tragfähigkeit, kein Knacken oder Knirschen zu hören, trotz der mysteriösen Löcher, durch die vielleicht die Pflanzen eine Zeit lang geatmet haben, und langer Risse mit dunklen Flanken getauten Schnees. Die Sonne scheint trotz gegenteiliger Wettermeldungen aus dem blauen Himmel. Erst als es dunkel wird, übernimmt der Nieselregen.

[] Berliner Umland / 18. Januar 2009

Berlin friert.


Verwunderlich, daß die Gehwege nicht mit liegengebliebenen Omas gepflastert sind, mir scheint, als hätte sich die Winterbrigade nach der ersten Streu-Aktion wieder in ihre warmen Baracken zurückgezogen. Ziemlich unsicher trabe ich auf dem harten eisigen Schnee meine übliche Joggingrunde und komme glücklicherweise genauso unverletzt zuhause an wie nach dem Skifahren. Aber es wird schon wärmer.

[] Berlin / 11. Januar 2009

Bleibt alles anders.

Für ein paar Tage bin ich zurück in der russischen Enklave des einstmals stolzen preußischen Königsberg. Wer kann da heute noch eine Verbindung herstellen. Es braucht viel Fantasie.
Immernoch erstaunen mich die aufgetakelten Mädels in den tödlich kurzen Röcken, die scheinbar ungerührt der negativen zwei Grad durch die grauen Straßen stolzieren. Was hat sich sonst seit zweitausendfünf geändert? Mehr Einkaufszentren sind aus dem Boden geschossen. Ich wohne im Hotel Kaliningrad. Für drei Nächte. Punkt.

[] Kaliningrad / 16. Dezember 2008

Alles so bunt hier!


Erstaunlich! Nur lumpige vierzich Kilometer von Liège entfernt liegt das niederländische Maastricht. Der Weihnachtsmarkt war fast ausgestorben an diesem kalten Dienstagabend, keine Passagiere auf dem Riesenrad und dem nostalgisch anmutenden Kinderkarussell. Und dann fing es auch noch an zu regnen. Das verscheuchte uns wieder ins Nachbarland, wo schon die seit einigen Tagen vorhergesagten Schneeflocken ihren Weg auf den Boden angetreten hatten. Zweite Warnung.

[] Maastricht / 02. Dezember 2008

Erste Warnung.


Am Freitagabend rieselten wirklich die großen Flocken vom Himmel, am Samstag noch mehr, besonders oben bei uns auf dem Berg blieb bis zum Sonntag noch einiges davon liegen. Es war Pause in der Jagdsaison und ich konnte gefahrlos einen Spaziergang wagen. Im Wald bogen sich die Sträucher unter der inzwischen reichlich feuchten Last. Der Frost hatte die letzten Saftreste aus späten Beeren gepreßt, die nun den scheidenden Schnee färbten - das Original-Naturfruchteis ohne chemische Zusätze (wenn man mal von der üblichen Luftverschmutzung und den Keimen der einzigartigen Schneeflocken aus höheren Sphären absieht).

[] Liège / 23. November 2008

Warten auf den kalten Winter.

Abstecher an die Meuse. Noch war es relativ warm, aber der Wetterfrosch hatte schon komische Sachen vorhergesagt. Tatsächlich fand am kommenden Tag der Schnee hierher.
Geht nicht gibt's nicht: klick hier falls die Diaschau nicht startet.

[] Liège / 20. November 2008

Draußen in der Botanik.

[] Berlin, Botanischer Garten / Samstach, 08. November 2008

Berlin von oben.

[] Berlin / Samstach, 01. November 2008

Sonntag in Dinant.


Herbstlich gibt sich Dinant an diesem Sonntag. Eher Schwarzweißwetter. Niesel entweicht aus den grauen Wolken, als wir uns durch die zugige Zitadelle auf dem Fels oberhalb der Stadt führen lassen. Ein weihnachtliches Bier versöhnt mich mit dem trüben Wetter in der Stadt des Saxofons.

[] Dinant / Sonntach, 26. Oktober 2008

Trödelei an der Maas.


Sonntags wuselt man sich im belgischen Liège traditionell durch den Marché La Batte, der sich weit am Nordufer der Maas entlangzieht. Zwischen den üblichen Billigklamotten, nutzlosem Plastik und bunten Blumen ist jeder dritte Stand vor der wechselhaften Häuserfassade ein Altöl-Aroma verströmender Schnellfutterverkäufer - typisch belgisch?
Mit dem Stadtplan aus dem Tourismusbüro verfolge ich den verschlungenen Weg hinauf zur alten Zitadelle, durch enge Gassen mit verbogenen Mauern und abwechselnd verrottenden und lebendigen Fachwerkhäusern, die goldene Herbstsonne brennt mir auf die Zwiebel. Buerentreppe, Kriegsdenkmal, Zitadelle und wieder herunter vom Berg, stämmige Kühe blicken kurz vom Grasen auf, ein Stubentiger buhlt vergebens um Streicheleinheiten. Im Palais des Princes-Evêques stellt jemand seine Kunst aus, die natürlich deplaziert wirkt.
Und als es Abend wird, heben Stimmen an der Maas an, das Volk zu unterhalten, zuletzt ziehe ich mit meinen Kollegen über den Rummel, der sich kilometerweit erstreckt. Die erste Woche meines Lernaufenthaltes für das neue Arbeitsfeld geht zuende.

[] Liège / Sonntach, 12. Oktober 2008

Trödelmarkt in Ferropolis und andere Einblicke.


Gut, daß Polterabend bei Dessau war, so hab ich was von der Welt gesehen und kann jetzt neben dem herbstlichen Elbufer noch andere Sachen zur Ansicht empfehlen, da sei unbedingt Ferropolis genannt, ebenso das Kraftwerk Vockerode (das ich ohne Voranmeldung nicht von innen sehen durfte, steht auf dem Zettel) und der bestrickende Wörlitzer Park an einem frischen Herbstnachmittag.
Und das kam gerade noch rein: Babylon ist seit heute Geschichte (und ich habs auf den letzten Drücker gesehen) --- Burn After Reading muß man nicht gesehen haben.

[] Berlin / Samstach, 04. September 2008

Im Laufrausch - Berlin - Marathon 2008.


Sport ist Mord. Das galt schon in der Antike, vielleicht noch davor. Seit ich in früher Jugend den sterbenden Pheidippides über den Schwarz-Weiß-Schirm torkeln sah, verbinde ich, wie jeder vernünftige Mensch, den Marathonlauf mit Schmerzen. Und die hatte ich auch. Stundenlang stand ich mir am Brandenburger Tor die Beine in den Bauch und schaute mir die Augen wund auf der Suche nach meiner verrückten und entrückten Schwester, die die Strapaze als Urlaubsvorbereitung benutzte. Über zwanzigtausend Läuferinnen und Läufer mußte ich scannen, bevor sie endlich vorbeigeschlendert kam! Die Sonne stach mir in die Augen, ich schwitzte. Sowas muß ich wirklich nicht nochmal machen.

[] Berlin / Sonntach, 28. September 2008

Dit Leben jeht weita - Rückbau und Goldkreuz.


Der Rückbau des einstigen DDR-Vorzeige-Objekts schreitet voran, seit einigen Monaten hat man einen Durchblick auf andere Bauwerke, die vorher verdeckt waren und es vielleicht in ein paar Jahren wieder vom neuen Stadtschloß sein werden. Dazu gehört auch der Berliner Dom, der gerade sein Kuppelkreuz zurückbekommen hat.
Dank des Tages des offenen Denkmals sieht man auch Sachen, die man sonst nicht sieht, wie die Ausgrabungen am Petriplatz. Es gibt Hinweise, daß die erste Kirche dort vor der ersten offiziellen Nennung der Stadt gebaut wurde. Und wo man noch überall hätte hingehen können!

[] Berlin / Samstach, 12. September 2008

...und hier geht's zum alten Plunder.